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Stadt mal ganz anders

Am 10.08.2023 fand für Teilnehmende des Erstorientierungskurses eine Stadtführung unter der Leitung von Horst Theodor Schließer vom Verein Save me Konstanz e.V. statt.

Fotos: Amy Pollitz

Lokalreporterin Claudia Rindt berichtete am 12.08.2023 für den Südkurier:

” Konstanz – „Die Stadt Konstanz ist sehr gefährlich“. Horst Schließer von der Flüchtlings-Initiative Save me fährt fort: „Wegen der Radfahrer.“ Er ermahnt Flüchtlinge, ja nie achtlos auf die Straße zu treten, vor allem nicht an der Fahrradstraße in Petershausen. Dort ist eine der ersten Stationen dieser alternativen Stadtführung.

Bei dieser geht nicht nur um Sehenswürdigkeiten, sondern auch um Einrichtungen, die Flüchtlingen das Leben in Konstanz erleichtern, wie etwa das Kleiderwerk des Deutschen Roten Kreuzes am Petershauser Bahnhof. Der Laden verkauft gespendete Kleider günstig. Eine weitere Station ist der Treffpunkt Petershausen, wo es günstiges Essen, Rat und Computer gibt. Von den Informationen, die Kerstin Fuhrmann im Auftrag des Vereins Debüt im Orientierungskurs für Flüchtlinge schon gegeben hat, wissen einige: Hier könne man günstig essen und tanzen.

Die Flüchtlinge in ihrem Kurs leben zwischen zwei und acht Monate in Deutschland. Sie kamen aus Ländern wie der Ukraine, Syrien, Afghanistan, dem Irak oder Palästina. Im Kurs gehe es um Dinge des alltäglichen Lebens, sagt Kerstin Fuhrmann. Sie meint damit etwa den Umgang mit Behörden oder das Einkaufen. Immer von Montag bis Donnerstag bekommen die Neuankömmlinge Informationen und lernen Grundlagen der Sprache. Es sei aber kein Sprachkurs. Es gebe auch keine Prüfung, sagt Kerstin Fuhrmann.

Horst Schließer zeigt auch Dinge, die Flüchtlinge kaum kennen dürften, etwa die Zählstelle für Fahrräder an der Radbrücke oder das Insektenhotel am Humboldt-Gymnasium. Auf der Radbrücke mahnt er: Viele springen dort vom Geländer ins Wasser des Seerheins. Doch nicht jeder sei diesen Herausforderungen gewachsen. Er erinnert an einen Geflüchteten, der beinahe ertrunken wäre und an die vielen Menschen, die ihren Übermut mit dem Leben bezahlten. Vitalii Prudius ist Teilnehmer. Er sagt, ihm gefalle, dass Konstanz viel Platz für Spaziergänge, fürs Radfahren und fürs Schwimmen biete. Es scheint, er ist in der richtigen Stadt gelandet.”

Foto: Amy Pollitz

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